Der Bildungsauftrag in der Kindertagespflege

Den gesetzlich vorgeschriebenen Bildungsauftrag in die Praxis umzusetzen, bedeutet, Kinder in ihrer Entwicklung so zu begleiten, dass sie sich zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Menschen entwickeln können.

Die Angebote in den unterschiedlichen Bereichen wie Sprache, Bewegung, Natur- und soziale Kompetenzen finden integriert in den Alltag statt.

Die Form der Angebote orientiert sich am Alter und Entwicklungsstand, an den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Kinder. Auch die ethnische Herkunft wird dabei berücksichtigt. Grundlage ist das Lernen über Beziehungen, Erfahrungen und aktives Tun.

 

Partizipation

Um die Handlungskompetenz und die Selbstwirksamkeit zu stärken, werden die Kinder in Entscheidungen, die ihre Interessen und Bedürfnisse betreffen, mit einbezogen. Dies geschieht zum Beispiel bei der Auswahl der Bücher beim Vorlesen, Auswahl von Beschäftigungsangeboten und der Mitbestimmung bei der Speiseplangestaltung.

  

Diversität

Die individuellen Unterschiede und Hintergründe jedes Kindes und seiner Familie werden anerkannt und als Bereicherung wertgeschätzt.

Da die Kinder in einer vielfältigen Gesellschaft aufwachsen, ist es wichtig, von Anfang an soziale Kompetenz, Empathie und Toleranz zu fördern. Hierbei werden ausgewählte Bücher und Spielmaterialien eingesetzt.

Grundvoraussetzung ist die eigene bewusste Haltung, Diversität als positive Bereicherung wahrzunehmen und die eigene Bereitschaft zu Perspektivwechsel und zur Selbstreflexion.

 

Inklusion

Es werden Kinder mit Behinderung oder mit einem besonderen Unterstützungsbedarf betreut.

So erleben die Kinder in einer kleinen Gruppe Vielfalt als Normalität und lernen durch unterschiedliche Erfahrungen voneinander.

Die Betreuung ist familiär und individuell und dadurch besonders gut geeignet für Kinder mit besonderen Bedarf.

Unterstützung kann durch das „Kompetenzteam Inklusion“ des Amt für Familie und Jugend erfolgen. Eventuell notwendige Frühförderung kann während der Betreuungszeit erfolgen.

Für die Eltern besteht somit eine wichtige Unterstützung in ihrer Erziehungsleistung.

 

Genderneutrale Erziehung

Die Kinder werden unabhängig von Geschlechterklischees in ihrer individuellen Entwicklung gefördert.

Das Ziel ist, die gleichen Chancen bei der Entfaltung von Fähigkeiten und Interessen zu bieten. Eine wichtige Voraussetzung ist die Freiheit bei der Wahl des Spielzeugs und der Aktivitäten.

Ein vielfältiges Angebot an Materialien ermutigt die Kinder, sich immer wieder neu auszuprobieren, unabhängig von der Geschlechterzuordnung.

Durch wechselnde Themen im Innenbereich, wie z.B. Autos/Parkhaus, Tiere/Zoo oder Bauernhof, Puppenhaus und ein Außenbereich mit Werkbank, Kinderküche, Fahrzeugen und Puppenwagen steht ein vielfältiges Angebot zu freien Wahl.